Kuriosum am Gansberg:
Ein ausrangierter Eisenbahn-Waggon diente ab 1954 der neunköpfigen Familie von Gottlieb Baumann am Hans-Grüninger-Weg als Wohnung. Quelle: Alida Keil, geb. Baumann
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Gottlieb Baumann (* 1910) und seine Frau Bertha stammten aus Bessarabien, wohin ihre Vorfahren im 19. Jahrhundert aus Markgröningen ausgewandert waren. Nach ihrer Vertreibung 1945 kamen sie nach Markgröningen zurück. Der akuten Wohnungsnot begegnete Gottlieb Baumann mit einer unkonventionellen Idee: Als Bahnbeschäftigter erstand er 1954 einen ausrangierten Waggon und ließ ihn am Hans-Grüninger-Weg mit einem Kran auf ein selbst errichtetes Untergeschoss setzen. Für eine Familie mit sieben Kindern eine recht knappe Wohnfläche, weshalb er anstelle der Hochterrasse alsbald einen zweigeschossigen Anbau hinzufügte. Quelle: Alida Keil
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Bedingt durch den Anbau und das aufgesetzte Ziegeldach war in den 1960er Jahren vom Waggon nicht mehr viel zu erkennen. Auf der anderen Straßenseite breitete sich die Fima Näher immer weiter aus. Quelle: Alida Keil
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Nachdem die Fassade mit Holz verkleidet war, sah man nicht mehr, dass der Kern des Hauses aus einem Eisenbahn-Waggon bestand. Die weitere Ausdehnung der Firma Näher läutete 1970 das Ende des Wohnidylls am Gansberg ein. Quelle: Alida Keil