Der heilige Bartholomäus ist auch Schutzpatron der Schäfer und Metzger. Auf dem Schlussstein in der ihm geweihten Kirche hat er ein Schermesser in der Hand Das erste bekannte Plakat stammt von 1925 Anhänger mit Inschrift Hoch lebe der ehrsame Schäferstand um ein tanzendes Schäferkönigspaar Literatur Zahlreiche Bilder finden sich in den AGD-Galerien Geschichte Schäferlauf Markgröningen |
Geschichte des Schäferlaufs Der Markgröninger Schäferlauf entwickelte sich aus dem früheren Barthelmarkt, stellte später das Zunffest der Schäfer in den Mittelpunkt und ist bis heute zentraler Bestandteil lokaler Identität. Schon im Mittelalter fand in Grüningen alljährlich am 24. August, dem Bartholomäustag, ein großer Jahrmarkt verbunden mit dem Kirchweihfest der Bartholomäuskirche statt. Erst- und mehrmals schriftlich belegt wurde der herausragende Markt an St. Bartholomäus in den 1444 bis 1449 erstellten Rechnungen des Heilig-Geist-Ordens. Auf dem auch als Messe bezeichneten Markt deckten die Spitalbrüder ihren Bedarf an Stoffen oder „Karchsalbe”, kauften Seckel, Messer und Nesteln „nach gewonheit dez huß” und gönnten sich und dem Gesinde zur persönlichen Verwendung ein „Messgelt” genanntes Taschengeld. 1527 setzte der Buchdrucker Hans Grüninger seiner Heimatstadt Grüningen ein schriftliches Denkmal in Form eines Einschubs in der „Uslegung der Mercarthen“ von Lorenz Fries. Darin beschrieb er, dass zum Barthelmarkt ebenso viele Besucher nach Grüningen kämen wie zur Messe nach Frankfurt. Das mag übertrieben klingen, doch stand die Residenz- und Amtsstadt Grüningen damals in voller Blüte. Von 1448 bis 1545 hatte sie die einkommensstärkste Bürgerschaft und das größte Kauf- und Rathaus in Württemberg. Die erste explizite Nennung eines Schäferlaufs und eines Schäfertanzes stammt aus dem Jahr 1593 von dem Chronisten Jakob Frischlin: „Die Stadt Gröningen hatt einen alten Brauch. Wann Bartholomai tag vorhanden, hatt die Stadt einen Jahrmarckt, daran kommen die Schäffer zusammen, hallten einen Dantz unndt lauffen umb einen Hammell oder Brachatt, Nestell, Zöpff oder Lebkuochen, … .” 1599 schilderte er das Festtreiben: „ … die Schäffer zu lauffen anfangen, ziehen sie sich bis auffs Hemmet aus, es würdt offt ein große Lachen draus …, durch Stupflen Feld mit blosem Fueß, ein ieder Schäffer lauffen mueß.“ Zunftordnung Eine Anzeige im Schwäbischen Merkur vom 10. August 1854 schildert den Charakter des Festes nach Einführung des Landwirtschaftlichen Hauptfestes zu Cannstatt: „Einladung zum Besuch des Schäferlaufes und des Landwirtschaftlichen Gemeindefestes. Der Wettlauf der ledigen Schäfer und Schäferinnen, die Austheilung der Prämien für treue Dienstboten, die Vertheilung von Preisen an die Besitzer vorzüglichen Viehs unter Vorführung des letzteren findet am Bartholomäustage hier, Donnerstag, den 24.d.M. statt, wozu Verehrer ländlicher Vergnügungen und Freunde der Landwirtschaft hiermit freundlichst eingeladen sind. Die Besitzer der hiesigen Gasthäuser sorgen für gute Speisen und Getränke, ebenso für Gelegenheit beim Tanzen. Letzteres Vergnügen finden Honoratioren nach alter Sitte auf dem Rathause, woselbst sie auch eine anständige Restauration antreffen. Der Gemeinderat, dessen Vorstand Bickart.” In jüngster Zeit nimmt die Zahl der teilnehmenden Schäfer ab, weil immer mehr ihren Beruf bzw. ihre Familientradition wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit und fehlender politischer Unterstützung aufgeben müssen. Um das Überleben des Markgröninger Stadtschäfers zu sichern, hat die Stadt einen Schafhaltungsfonds eingerichtet, in den auch die Volksfestbesucher durch den Kauf einer Festplakette einen Obulus entrichten. Legenden Schäferlauf von UNESCO als Kulturerbe anerkannt
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Königspaar von 2013 im Festzug Wettlauf der Schäfersöhne 1991 Schäfertanz 2012 auf dem Stoppelfeld Bis heute wird die Zunftlade im Rathaus verwahrt und im Festzug mitgeführt Die Schäferfahne zeigt eine Schäferszene und in den Ecken die Wappen Württembergs und der Stadt Schäferin beim Leistungshüten mit fremder Herde
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