a Altes Siegel des Dorfes Unterriexingen. Zur Nazizeit wurde aus dem Entenfuß ein Adlerfang Von den Nazis eingeführt: Adlerfang statt Entenfuß Die Bürgermeister Emil Steng und Heinz Keck stoßen auf die Eingemeindung Unterriexingens zum 1.1.1973 an Literatur: Dokumentarfilm: AGD-Galerien
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Zur Geschichte Unterriexingens Bereits in der Jungsteinzeit waren die Enzterrassen und die Hochflächen um Unterriexingen besiedelt. Aus keltischer Zeit stammen mehrere Grabhügel. Bei Bauarbeiten wurde in der Weberstraße ein Grab mit Beigaben aus der Zeit der Merowinger gefunden. Der Name „Ruotgisina“ erscheint erstmals im Jahr 793 in einem Güterverzeichnis des ehemaligen Kloster Lorsch. Zu dieser Zeit findet keine Unterscheidung zwischen Unter- und Oberriexingen statt. Diese ist erstmals für das Jahr 1342 belegt, in dem der Name „Nidern Ruexingen“ fällt. Im Urfehde-Brief von 1396 wurde der Ort dann „Undern Rüxingen“ genannt. Hier werden die ersten bekannten nichtadeligen Einwohner von Unterriexingen als württembergische Untertanen aufgeführt: „Barnhort Kratzenbuch, Schulthais zu diesen zitten, Haintz Schnider, Harman Engel, Haintz Metzensun, Hantz Melwer, Cuntz Kuof, Burklin Humelin, Auberlin Hamburg, Cunrat Seman, Bentz Klotz, den man nennt Schraden, und Hans Emhart von Grüningen“. Herrschaftsverhältnisse Bis zur Reformation gehörten die Frauenkirche und die Dorfkirche zum Landkapitel Vaihingen im Archidiakonat Trinitatis der Diözese Speyer. Pfarrkirche war ursprünglich die Frauenkirche und ab dem 17. Jahrhundert die 1628 von den Adelshäusern von Nippenburg und von Sternenfels ausgebaute Kapelle am Dorfrand. Die Einwohner waren entweder Untertan der Ortsherrschaft oder württembergischer Untertan, zeitweise abhängig von der Lage ihres Hauses links oder rechts der Glems als natürlicher Grenze. Die württembergischen Einwohner waren zumeist dem Amt Grüningen und nach dessen Auflösung 1806 bis 1938 dem Oberamt Vaihingen zugeordnet. Mit dem Aufstieg Württembergs zum Königreich unterstand ab 1806 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs auch die Familie des Ortsadels dem König von Napoleons Gnaden. Der 1813 erschienene Band 13 der Neuesten Völker- und Länderkunde verzeichnete für Unterriexingen 804 Einwohner. Ab 1875 wurde an der Vicinalstraße von Unterriexingen nach Großsachsenheim gebaut. Um die Jahrhundertwende folgte die Vicinalstraße nach Untermberg und Bissingen. Eine Brücke anstelle des Stegs über die Enz ersetzte die weiter westlich gelegene Furt. Nazis erstellen Bunker, Stollen und eine KZ-Zweigstelle Von November 1944 bis März 1945 bestand an der Oberriexinger Straße eine Zweigstelle des KZ Wiesengrund in Vaihingen an der Enz, einem Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof. Die von Vaihingen hierher verlegten Häftlinge wurden vor allem im Steinbruch und zum Stollenbau am gegenüberliegenden Enzhang sowie zu Restaurationsarbeiten nach Fliegerangriffen auf die Infrastruktur in der Umgebung eingesetzt. Durch die abverlangte Schwerstarbeit und die langen Fußmärsche bei völlig unzureichender Ernährung und katastrophalen Hygieneverhältnissen im Lager ohne Waschgelegenheit und Latrine starben mindestens 363 des auf über 500 Insassen ausgelegten Lagers. Anfangs wurden die Toten nach Vaihingen gekarrt, dann wurden 250 in einem Massengrab oberhalb des Lagers nackt verscharrt. Deren Leichname wurden nach dem Krieg exhumiert und im KZ-Friedhof am Waldrand bestattet. Zeitgeschichte 1972 entschied sich die Unterriexinger Bevölkerung mit großer Mehrheit gegen einen naheliegenden Zusammenschluss mit der Zwergstadt Oberriexingen und mit 87,3 Prozent für eine Eingemeindung zu Markgröningen, die zum 1. Januar 1973 vollzogen wurde. Unterriexingen brachte zum Stichtag 1889 Einwohner und 729 Hektar Fläche mit ein. Heinz Keck, Riexinger Bürgermeister seit 1952, wurde bis zu seiner Pensionierung Erster Beigeordneter der Stadt Markgröningen. Alle Riexinger Gemeinderatsmitglieder wurden für die laufende Amtsperiode in den Markgröninger Gemeinderat integriert. Danach erhielt Unterriexingen im Rahmen der Unechten Teilortswahl ein festes Kontingent von vier Gemeinderatsmitgliedern. Parallel zur Kommunalwahl 2014 sprach sich die Bürgerschaft mehrheitlich gegen die angestrebte Abschaffung der Unechten Teilortswahl aus. 1993 feierte Unterriexingen das 1200-jährige Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung. Aus diesem Anlass richtete der AGD den Rundweg Unterriexingen ein und Hans-Burkhard Hess stellte im Auftrag der Stadt ein 343-seitiges „Kaleidoskop” der Ortsgeschichte zusammen. Diese Seite ist noch im Entstehungsprozess. Wir freuen uns, wenn Sie zu deren Ausbau etwas beitragen möchten oder Bilder für die Galerien zur Verfügung stellen. |
Schloss und Dorf 1682 in Kiesers Forstlagerbuch Postkarte: „Unterriexingen. Dorfstrasse mit Rathaus.” (um 1900) Schloss und Bergfried der ehemaligen Burg Die Frauenkirche war Pfarr- und Wallfahrtskirche 1628 errichtete Dorfkirche von Norden Gesprengter Bunker unterhalb der Dauseck Standort von KZ-Außenstelle und KZ-Friedhof KZ-Friedhof in Unterriexingen |